Geographie Leistungskurse des BGB und GTO erkundeten 3 Tage den Odenwald
Im Mittelpunkt unserer dreitägigen Exkursion durch den Odenwald stand Geographie zu erleben. Denn ein Besuch an den Orten, an denen geographische Prozesse stattfanden und -finden, ist wertvoller als jedes Lehrbuch.
Am Mittwoch, den 14. September, machten sich 34 Schüler*innen des BGBs und des GTOs zusammen mit ihren Lehrkräften Michelle Schwingel und Torsten Schmidt auf den Weg zu drei Tagen Odenwaldexkursion. Den ersten von Regen begleiteten Programmpunkt bildete eine Wanderung durch die Margarethenschlucht in Neckargerach. Das Auf und Ab entlang der schmalen und nassen Wege meisterten alle mit Bravour und erkundeten die schönen Wasserfälle sowie das den östlichen Odenwald prägende Gestein, den Buntsandstein.
Danach brachte der Reisebus alle nach Mauer, wo wir uns auf die Spuren unserer eigenen Geschichte machten. So begingen wir zusammen mit der Paläologin Christina Eck den ersten Fundort des homo heidelbergensis. Es handelt sich dabei um das Fossil eines Unterkiefers, das 1907 in einer Sandgrube gefunden wurde. Danach folgte eine Führung durch das örtliche Museum, in dem weitere Fossilien anderer Säuger, die gleichzeitig mit dem homo heidelbergensis gelebt haben, ausgestellt werden.
Bei einer Wanderung über den Philosophenweg betrachteten wir die Heidelberger Innenstadt von oben und lernten die Geschichte der Universitätsstadt kennen. Darauf folgte ein Trip in die Bahnstadt, ein Viertel, das sich Nachhaltigkeit auf die Fahne geschrieben hat. In diesem Rahmen konnten wir moderne und nachhaltige Stadtentwicklung am eigenen Leib erfahren.
Abschließend folgte eine Fahrt auf den Königsstuhl, der eigentlich als Aussichtspunkt für den Oberrheingraben hätte dienen sollen. Leider hatte der Wettergott es nicht gut mit uns gemeint und die Aussicht ließ zu wünschen übrig. Als Geographie-Leistungskurs ist uns natürlich bewusst, dass dieser keinerlei Einfluss auf unser Wettergeschehen ausübt. Danach ging es in die Jugendherberge nach Heidelberg und für einige noch zu einem abendlichen Abstecher in die Altstadt.
Der zweite Tag startete gewohnt früh mit der Fahrt zum Felsenmeer. Hier konnten wir beim Kraxeln über die großen Wollsäcke, wie die durch Verwitterung geprägten Steinblöcke genannt werden, den kristallinen Odenwald kennen und lieben lernen. Ohne schwere Verluste oben angekommen, musste unter Zeitdruck auch schon wieder der Abstieg angetreten werden, da der nächste Programmpunkt, das Naturschutzgebiet Kühkopf, anstand.
Dort führte uns ein Förster, Ralph Baumgärtel, durch die ansässige Auenlandschaft, inmitten der alten Rheinschleife, die Tullas Rheinbegradigung zum Opfer gefallen war. Hier wurde uns eindrücklich gezeigt, welchen Einfluss der Mensch auf seine Umwelt und verschiedene Ökosysteme ausübt. Außerdem konnten auch hier die Auswirkungen des Klimawandels auf Flora und Fauna hautnah erlebt werden.
Der Mannheimer Containerhafen bildete den Abschluss des donnerstäglichen Programms. Hier konnten wir uns einen Weg durch meterhohe Containertürme und Kräne hindurch bahnen und dem laufenden Betrieb gespannt zusehen. Auch unsere neugierigen Fragen trafen bei unserer humorvollen Führerin auf offene Ohren und somit erfuhren wir viel Spannendes über die alltäglichen Abläufe. Zudem konnten wir einige Insiderinformationen über den Containerunfall vor einigen Wochen erhaschen und den Ort des Geschehens begutachten. Am Abend folgte für alle eine ausgedehnte Freizeit in der Quadratestadt Mannheim.
Die Grube Messel, die im Krater eines ehemaligen Maarvulkans liegt, bildete den ersten Programmpunkt des letzten Tages. Im dort abgelagerten Ölschiefer konnten sich unzählige Fossilien im Laufe der Zeit bilden. So wurde hier ein bedeutendes Urpferd-Fossil gefunden sowie einige Reptilien-, Vogel-, Kleinsäugetier-, Fisch-, Insekten- und Pflanzenfossilien. Die Führung, während der leider keine aktiven Grabungen stattfanden, wurde mit einem Besuch im dazugehörigen Museum abgerundet. Dafür konnten wir selbst im Ölschiefer nach Fossilen suchen und der ein oder andere hatte sogar Glück.
Vor der Heimfahrt stand dann noch der Besuch des Otzbergs an. Aufgrund einer Straßensperrung konnten wir diesen im Tertiär erloschenen Vulkan nur von weitem erspähen. Dennoch blickten wir danach auf drei spannende und lehrreiche, wenn auch anstrengende Tage zurück.
Text: Leon Manz (Jgst. 13)
Fotos: Frau Schwingel
https://www.bgbuchen.de/aktuelles/aktuelles/odenwaldexkursion-des-geographie-leistungskurses.html#sigProIdbad857fe77