Verabschiedung von Klaus Fröbel und Dienstjubiläum des stellvertretenden Schulleiters Achim Wawatschek
Irgendwann schließt sich ein Kreis – so auch im beruflichen Leben Klaus Fröbels, der am 28. Juli von Oberstudiendirektor Jochen Schwab in den Ruhestand verabschiedet wurde.
Nachdem er 1975 sein Abitur am BGB abgelegt hatte, war sein weiterer Werdegang von unterschiedlichen Stationen geprägt, die ihn letztlich 1999 wieder zurück an sein Heimatgymnasium führen sollten.Der Zivildienst im Kinder- und Jugenddorf Klinge war Ausgangspunkt seines pädagogischen Wirkens, so Schulleiter Schwab, welches durch die Studienfächer Sport und Biologie in fachwissenschaftliche Bahnen gelenkt wurde. Mit dem Referendariat am Nikolaus-Kistner-Gymnasium Mosbach und am Ganztags-Gymnasium Osterburken und abschließendem zweiten Staatsexamen war der weitere Lebensweg eigentlich vorgegeben – eigentlich. Der Einstellungsstop im Jahr 1986 brachte jedoch weitere Betätigungsfelder mit auf den Plan: die Arbeit auf dem Bau, in der Handball-Regionalliga, bei der Rhein-Neckar-Zeitung und letztlich bei der Volkshochschule Buchen in den Bereichen Gesundheit, Herzsport und Rückenschule, wo Klaus Fröbel in 10 Jahren 400 Kurse geleitet und die Betreuung von 120 Kursleiterinnen und Kursleitern übernommen hatte.
Mit dem Dienstantritt am BGB unter dem damaligen Schulleiter Oberstudiendirektor (a. D.) Roland Grimm gewann das Gymnasium einen weitsichtigen und kompetenten neuen Kollegen, der aufgrund seiner bis dahin erworbenen Sonderqualifikationen maßgeblich zur weiteren Schulentwicklung beitrug. Die sportlichen Betätigungsfelder mit den Schwerpunkten Rückenschullehrer und Sporttherapeut, Übungsleiter beim Funktionsprogramm Wirbelsäule der Universität Graz sowie dem Unterricht im Toprope-Klettern beim Deutschen Alpenverein bildeten beispielsweise das Fundament für die Etablierung des Gesundheitssports am BGB in Zusammenarbeit mit Christa Villhauer. Aus dieser Zusammenarbeit eines „genialen Duos“ resultierte auch die Planung des Klettergartens im Schulhof, welcher nun im Rahmen der Umbaumaßnahmen, abermals durch das Team Fröbel / Villhauer, eine Neuauflage erfährt.
Auch die Implementierung des Sportprofils erhielt durch die Beharrlichkeit Fröbels, der von Beginn an sowohl den Spitzen- als auch den Breitensport im Auge hatte, einen Schub, was letztlich zur Genehmigung desselbigen führte. Durch die Ausbildung von Übungsleitern erhielt das Profil einen Mehrwert im Bereich der fachlichen und personalen Kompetenzen und entfaltet bis heute seine gesellschaftliche Wirkung, da junge Menschen zur Übernahme von Verantwortung im Vereinsleben animierte werden – ein in Baden-Württemberg einzigartiges Konzept.
Bei den Schülerinnen und Schülern wird Klaus Fröbel mit Sicherheit als Verbindungslehrer in Erinnerung bleiben. In der SMV hat er in den vergangenen zwanzig Jahren als eine Person, die mit einem „kritischen Geist“ und einem „Sensor für gesellschaftlichen Strömungen“ ausgestattet ist, einen wesentlichen Beitrag zur Demokratie- und Werteerziehung am BGB geleistet, wofür ihm Jochen Schwab seinen Dank aussprach. „Wenn jemand etwas gerne macht, werden Kräfte freigesetzt“, so zitierte der Schulleiter aus dem Abschlussgespräch mit dem scheidenden Kollegen. Eine solche Freisetzung bzw. Mobilisierung von Kräften konnte man vor allem sehen, wenn Sportprofilklassen und Neigungskurse von Klaus Fröbel ihr Ziel erreicht hatten, insbesondere aber auch dann, wenn es galt, Abitur-Entlassfeiern oder gar ganze Schulfeste zu organisieren, zuletzt das Schulfest 2017 mit dem denkwürdigen Ehemaligenabend mit 1.500 Gästen, an dem mehrere 10.000 Euro für Eine-Welt-Projekte und den Förderverein erwirtschaftet wurden. Klaus Fröbels Wirken – darunter seine Offenheit, seine Hilfsbereitschaft und seine Einsatzfreudigkeit – wird lange nachhallen, wofür ihm Jochen Schwab abschließend seinen Respekt zollte.
Mit der Überreichung der Urkunde zum 25-jährigen Dienstjubiläum ehrte Jochen Schwab in dieser Feierstunde außerdem den stellvertretenden Schulleiter Achim Wawatschek unter der Fragestellung: „Wie würdigt man einen bescheidenen und demütigen Menschen?“ Mit einem schlichten „Danke!“ sollte, ganz im Sinne des Jubilars, die Antwort lauten, wenngleich auch dessen beruflicher Werdegang prägnante Stationen aufweist: Vom Abitur am BGB im Jahr 1987 bis hin zum stellvertretenden Schulleiter seit dem Jahr 2012 machte sich Achim Wawatschek unter anderem als Reserveoffizier der Bundeswehr, als Rektoratsassistent am Goethe-Gymnasium Ludwigsburg sowie als Fachberater am Regierungspräsidium Karlsruhe verdient. Sein schulisches Wirken, das von allen Schulleitern stets überaus geschätzt wurde, wird durch sein außerschulisches Engagement als Trainer von Handballjugendmannschaften komplettiert und fügt sich zu einem harmonischen Ganzen, indem Berührungspunkte zwischen Schule und Verein in einem gewinnbringenden Austausch kulminieren. Jochen Schwab zeigte sich dankbar, einen Menschen wie Achim Wawatschek auch in Zukunft an seiner Seite zu wissen, dessen akribische Arbeit zum Wohl der gesamten BGB-Schulgemeinschaft gereiche.
(Text: Matt / Bild: David Müller)