Erasmus+ ist das EU-Programm zur Förderung von allgemeiner und beruflicher Bildung, Jugend und Sport. Seine Mittelausstattung beträgt 14,7 Milliarden Euro für den Zeitraum von 2014 bis 2020.
Erasmus+ unterstützt die Ziele der EU-Strategie "Europa 2020" für Wachstum, Arbeitsplätze, soziale Gerechtigkeit und Integration. Weitere Informationen zu den Themen, Vorhaben und Zielen der EU-Bildungskooperation stellen wir auf unserer Seite Informationen zur EU-Bildungskooperation zur Verfügung. Für jedes Programmjahr legt die EU-Kommission Prioritäten fest (siehe Programmleitfaden), die die Förderschwerpunkte des Programms beschreiben. Bei der Antragstellung muss mindestens eine Priorität ausgewählt werden.
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Könnten die Lichter in ganz Europa ausgehen?
Zusammenarbeit bei der Entwicklung einer Vision für Europa bis 2050 – Materialien aus unserem Erasmus+ Projekt
Unsere Projekte:
Burghardt – Gymnasium startet Erasmus + - Projekt mit Schulen aus drei weiteren europäischen Ländern
Das Burghardt – Gymnasium als Schwerpunktschule für Geographie geht Erasmus + -Schulpartnerschaften mit drei Schulen aus Großbritannien, Norwegen und Portugal ein. Alle diese Schulen liegen in einem UNESCO Geopark und beschäftigen sich schwerpunktmäßig mit Geographie.
Das Projekt mit dem Titel „Could the lights go off across Europe? Cooperation to shape an all renewable vision for Europe by 2050“ („Wird es dunkel in Europa? Kooperation zur Gestaltung einer Vision eines nachhaltigen Europas im Jahr 2050“). wird von der EU gefördert. Der Antrag wurde im März nach regem Emailkontakt zwischen den Partnern beim Pädagogischen Austauschdienst (PAD) der Kultusministerkonferenz in Bonn eingereicht. Diese nationale Agentur prüft und fördert Projekte nach entsprechender Befürwortung finanziell. Davon werden die Austauschaufenthalte und Materialien für das Projekt bezahlt. Dem Burghardt – Gymnasium wurde von Seiten der EU eine finanzielle Unterstützung von voraussichtlich 28 000 Euro genehmigt. Herr Oberstudiendirektor Jochen Schwab ist stolz, ein solches Projekt für das Burghardt – Gymnasium genehmigt bekommen zu haben. In den kommenden zwei Schuljahren werden Schüler und Lehrer des BGBs in den genannten drei Ländern für jeweils eine Woche zu Gast sein. Sowohl während dieser Aufenthalte als auch in den Zeiträumen dazwischen, wird sich am BGB die Geopark AG mit den Projektinhalten beschäftigen. Exkursionen und Aktivitäten rund ums Thema „Erneuerbare Energien“ stehen auf dem Programm. Natürlich erwartet das BGB auch den Gegenbesuch der teilnehmenden Schulen in Buchen. Die Erasmus + – Woche am BGB wird voraussichtlich im September 2018 stattfinden. Das Programm beinhaltet unter anderem das Kennenlernen verschiedenster Standorte zur Gewinnung regenerativer Energien in der Umgebung Buchens, wie z.B. der Windkraftanlage Großer Wald in Hettingen. Die AG, die an Samstagen stattfindet und Schüler der Klassenstufe 5 bis 12 umfasst, wird von Frau Studienrätin Führinger und Frau Studienrätin Schwingel geleitet. Sie arbeiten bereits seit Beginn des Schuljahres an dem Thema und alle freuen sich natürlich auf die neuen Erfahrungen und Austausche auf internationaler Ebene.
Während des Projektes steht neben dem Erwerb geographischer Kenntnisse natürlich auch die Förderung der Idee der europäischen Einigung im Vordergrund.
ERASMUS-Exkursion 2018 nach Portugal
Die Fragestellung des Projektes wurde am ersten Tag durch eine Betriebsbesichtigung in einer Firma, die Rotorblätter von Windkraftanlagen herstellt, geschickt motiviert.
Die besuchte Firma befindet sich in deutscher Hand und fertigt aus Kostengründen in Portugal. Keiner der Gäste hätte im Vorfeld angenommen, dass die Rotorblätter im Inneren mit Balsaholz ausgelegt sind. Außerdem besuchte die Gruppe im Grenzgebiet zu Spanien den Nationalpark Peneda Gerês Park, wo in den 80er Jahren ein großes Speicherkraftwerk im Gebirge errichtet wurde. Dabei durfte die Gruppe durch Tunnelanlagen in den Berg zum Herz der Anlage, den Turbinen, einfahren und die gewaltige Dimension der Technik erleben. Auch die Nutzungskonflikte rund um die Errichtung und den Betrieb des Stausees wurden intensiv erörtert. In der Universität von Aveiro diskutierten die Schüler mit einem renommierten Wissenschaftler über die Frage, inwieweit städtebauliche Ideen die Energiewende begleiten müssen.
Neben der Arbeit am Themenkomplex zur Energiewende begleitete die Reisegruppe ein reichhaltiges Kulturprogramm. Die Besichtigung der Sehenswürdigkeiten der Kanalstadt Aveiro durfte ebenso nicht fehlen wie ein Besuch in der Metropole Porto. Besonders beeindruckt war die deutsche Gruppe von der Fahrt in den Arouca-Geopark. Dort gelang es, ausgehend von der geologischen Besonderheit der „gebärenden Steine“, mit Hilfe von EU-Fördermitteln ein Eingangszentrum zu errichten und eine erfolgreiche touristische Attraktion zu schaffen. Die abgelegene Region konnte so durch die Förderung des nachhaltigen Geotourismus erfolgreich vor dem Aussterben bewahrt werden.
Der Austausch unter den Schüler und den Lehrern aus England, Norwegen, Portugal und Deutschland zur Leitfrage – aber auch zu anderen schulischen, politischen und gesellschaftlichen Themen – wurde in der Erasmus-Woche von allen Beteiligten als sehr gewinnbringend erkannt. Es wurde deutlich, dass das Erasmus-Projekt einen wichtigen Baustein zur Zusammenarbeit und zum Zusammenhalt in Europa leisten kann.
Zwischen den Treffen in den einzelnen Ländern arbeiten Schülergruppen an der vereinbarten Fragestellungen weiter. Das nächste Treffen findet im September in Buchen statt, bei dem Gruppen aus den UNESCO-Geoparks Arouca, englische Riviera und Gea Norvegica in Buchen zu Gast sein werden.
(Text und Bild: Sbh)
Dieses Projekt wurde mit Unterstützung der Europäischen Kommission finanziert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung trägt allein der Verfasser; die Kommission haftet nicht für die weitere Verwendung der darin enthaltenen Angaben.
Erneuerbare Energien und europäische Zusammenarbeit am BGB mit Erasmus+
In der letzten Woche herrschte am Burghardt – Gymnasium internationales Flair, da im Rahmen des Erasmus + - Projektes 24 Schüler und Lehrer aus drei europäischen Partnerschulen aus England, Norwegen und Portugal zu Besuch waren. Die Gäste beschäftigten sich zusammen mit deutschen Schülern der Geopark AG des BGB, unter der Leitung von Frau Führinger und Frau Schwingel, mit dem Projektthema „Could the lights go off across Europe? – Cooperation to shape an all renewable vision for Europe by 2050“ („Könnten die Lichter in ganz Europa ausgehen? – Zusammenarbeit zur Gestaltung einer Vision für alle erneuerbaren Energien in Europa bis 2050“). Das Erasmus + - Projekt, das von der EU finanziell gefördert wird, läuft über 24 Monate. Die vier Partnerschulen stehen in diesem Zeitraum in ständigen Kontakt und arbeiten gemeinsam an diesem Projektthema. Höhepunkte der Zusammenarbeit sind die länderübergreifenden Ausbildungs-, Unterrichts- und Lernaktivitäten. Hier reisen Schüler und Lehrer von drei Partnerschulen für fünf Arbeitstage zum vierten Partner – und dies war vom 23.9.-27.9.18 in Buchen der Fall.
Am Sonntag lernten sich alle Teilnehmer am BGB kennen. Nachdem jede Nation eine Kurzpräsentation zur Entwicklung der Energienutzung im eigenen Land in den letzten 50 Jahren dargeboten hatte, kam es in einem Workshop zum Thema „Potential und Standorte regenerativer Energien in BW“ zu den ersten Kontakten zwischen den Teilnehmern aller Nationen. Das Eis war gebrochen und erste Freundschaften waren geschlossen. Am Nachmittag stand die Besichtigung des Bauernhofes Stolz in Walldürn auf dem Programm. Neben Informationen über Energiepflanzen, die Energiegewinnung in einer Biogasanlage und ein virtuelles Kraftwerk, sahen manche ausländischen Schüler auch das erste Mal in ihrem Leben eine Kuh. Das Abendprogramm stand ganz im Zeichen der europäischen Freundschaft. Beim gemeinsamen Grillen, Essen und Feiern gab es keinerlei Grenzen mehr zwischen den einzelnen Nationen.
Nach der offiziellen Begrüßung durch Bürgermeister-Stellvertreterin Ruth Weniger und den Schulleiter des BGBs, Herrn Jochen Schwab, informierten sich die Gäste am Montagnachmittag beim technischen Geschäftsführer der Stadtwerke Buchen, Herrn Andreas Stein, und dem Ortsvorsteher von Glashofen, Herrn Heinrich Hennig, über die Gewinnung von Strom im Solarpark Neusaß. Auch der Dienstag stand unter dem Thema „erneuerbare Energien“. Nach der Einführung durch Landrat Dr. Achim Brötel und den Geschäftsführer der AWN, Dr. Mathias Ginter, ging es um die Gewinnung von Energie aus Abfällen. Weiter standen im Verlauf der Woche Wind- &Wasserkraftanlagen rund um Buchen auf dem Programm. So wurde beispielsweise die Windkraftanlage „großer Wald“ in Hettingen von Herrn Bernd Brunner vorgestellt und bot spannenden Einblicke ins Innere. Nach einer beeindruckenden Führung im Pumpspeicherkraftwerk in Langenprozelten, das zur Erzeugung von Bahnstrom dient, stellte Herr Armin Münster sein privat genutztes Wasserkraftwerk an der Wohlfahrtsmühle in Hardheim vor. Bevor am Donnerstag Zeit für Sightseeing in Heidelberg zur Verfügung stand, erlebte die Gruppe die imposanten Dimensionen des Müllheizkraftwerkes Mannheim mit allen Sinnen. Allen Teilnehmer wird diese spannende Woche noch lange in Erinnerung bleiben und die Buchener Schüler freuen sich schon, dass sie im nächsten Jahr bei den anstehenden Gegenbesuchen in England und Norwegen ihre neu gewonnen Freunde wieder treffen werden.
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Dieses Projekt wurde mit Unterstützung der Europäischen Kommission finanziert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung trägt allein der Verfasser; die Kommission haftet nicht für die weitere Verwendung der darin enthaltenen Angaben.
Können die Lichter in Europa erlöschen? – Erhellende Woche in Norwegen
Schüler der Geopark AG des BGB erlebten eine unvergessliche Woche in Skandinavien
Im Juni reisten 6 Schüler des BGB mit ihren beiden Lehrkräften Herrn Dr. Sebastian Emling und Frau Michelle Schwingel eine Woche zum Abschlussmeeting des über zwei Jahre laufenden Erasmusprojektes. Dort beschäftigten sie sich mit Schülern aus Norwegen, Portugal und England fünf Tage mit der Fragestellung „Could the lights go off across Europe? Cooperation to shape an all renewable vision for Europe by 2050“ („Wird es dunkel in Europa? Kooperation zur Gestaltung einer Vision eines nachhaltigen Europas im Jahr 2050“).
Während einer Exkursion zu einer Recyclingstation erfuhren sie norwegische Strategien zur Wiederverwertung und vor allem auch Vermeidung von Müll. Für die norwegische Bevölkerung wird so beispielsweise über eine Lotterie zur richtigen Entsorgung von Milchkartons ein Preisgeld von 10 000 Euro in Aussicht gestellt. Ein Ausflug mit dem Schnellboot zu einer vorgelagerten Schäre und einem dort vom ortsansässigen UNESCO Geopark (Gea Norvegica) organisierten Beachcleaning kombinierte den Spaßfaktor mit nachhaltigem Handeln. Außerdem regte es das Bewusstsein der Schüler für einen gewissenhaften Umgang mit Plastik an. Eigene Energien wurden beim Rudern eines nachgebauten Wikingerschiffes frei und der Rückgriff auf fossile Energieträger war dabei nicht nötig. Außerdem erfuhren sie durch Mithilfe beim Pflanzen und Ernten von Gemüse auf einem Biobauernhof viel Interessantes über die Art der Bewirtschaftung und das Zusammenspiel der einzelnen Bestandteile einer solchen Betriebsform. Unvergesslicher Abschluss dieses Programmpunktes stellte sicher auch das gemeinsame Picknick mit nachhaltig produzierten Burgern dar.
In Larvik besuchte die Gruppe den Newtonroom, ein kommunales Schülerlabor, in dem Experimente zum Thema Wind- und Wasserkraft durchgeführt wurden. Außerdem wurde eine Hackschnitzelheizung besichtigt, die Energie für einen Freizeitpark liefert. Am Abschlusstag ging es dann nach Oslo, wo mehrere Museen (Skimuseum, Wissenschaftsmuseum und Museum norwegischer Kultur) und eine Fahrt auf die Skisprungschanze am Holmenkollen auf dem Programm standen. Neben diesen ganzen projektbezogenen Themen beschäftigten sich die deutschen Schüler der Geopark AG auch mit der Geologie in der Region um Stavern. Ein Highlight war sicher der Besuch Mølens, einer Endmoräne der letzten Eiszeit, die von Wikingern als Grabstätte genutzt wurde. Aber natürlich auch die Begegnungen mit den Schülern und Lehrern der anderen Nationen dürfen als wesentlicher Bestandteil einer solchen Austauschaktion nicht unerwähnt bleiben. Alle Teilnehmer waren sich einig, dass es in dieser Woche, auch aufgrund der nur für 3 Stunden untergegangenen Sonne, nicht dunkel wurde und viele (Denk-)Impulse für nachhaltiges und ressourcenschonendes Handeln gesetzt wurden.
https://www.bgbuchen.de/wir-am-bgb/erasmus.html#sigProId8b5ab6549c
Dieses Projekt wurde mit Unterstützung der Europäischen Kommission finanziert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung trägt allein der Verfasser; die Kommission haftet nicht für die weitere Verwendung der darin enthaltenen Angaben.
Geopark-AG in Stavern (Norwegen)
Bericht zum Erasmus-Programm mit Stavern
Nachdem das BGB schon in der Vergangenheit am Erasmus-Programm partizipierte und so mit Partnern in ganz Europa spannende Austauschprojekte durchgeführt werden konnten, unternahmen Mitglieder der Geopark AG in den Pfingstferien eine Reise ins norwegische Stavern, um der Einladung der dort ansässigen Schule zu folgen und sich mit norwegischen, portugiesischen, französischen und spanischenSchülerinnen und Schülern zu treffen. Die Geopark AG berichtet:
Sonntag, 26.05.2024
Fünf Mitglieder der Geopark AG, darunter Sophia, Tim, Finn, Johannes und Nico, trafen sich am Sonntag, den 26.05.2024, nachts um 2:45 Uhr auf dem BGB-Parkplatz mit den begleitenden Lehrkräften Frau Fertig und Herr Müller; danach ging es mit dem Taxi zum Frankfurter Flughafen.
Nach einem problemlosen Check-in und der Gepäckabgabe folgte ein Flug, der ohne große Turbulenzen verlief, sodass wir um 9 Uhr in Oslo landeten. Wir holten unser Gepäck und gingen zum Mietauto, ein Neunsitzer, der uns in den nächsten Tagen treue Dienste leisten sollte. Anzumerken ist allerdings, dass die Parksituation mit einem so langen Auto in Oslo katastrophal ist, was wiederum zur Folge hatte, dass wir ungefähr eine Stunde nach einem Parkplatz suchen mussten. Das führte allerdings dazu, dass wir große Teile der Stadt mit dem Auto besichtigt hatten, bevor es dann zu Fuß auf Erkundungstour ging.
Nachdem wir endlich einen geeigneten, aber sehr teuren Parkplatz gefunden hatten, besichtigten wir bei enormen Temperaturen Oslo zu Fuß und steuerten dabei die typischen Touristenspots an, darunter das architektonisch besondere Opernhaus, das einem Gletscher nachempfunden ist, und das Schloss, welches Johannes mit einer grandiosen Sprinteinlage (1:35 min.) besichtigte. Besonders auffällig war in Oslo die moderne Architektur und die Sauberkeit der Stadt.
Nach der Besichtigungstour machten wir uns auf den Weg zu unserem eigentlichen Ziel und erreichten nach ungefähr zwei Stunden Fahrtzeit das Küstenstädtchen Stavern.
Stavern ist eine kleine Fischerstadt mit nur ca. 5.000 Einwohnern, allerdings steigt die Anzahl der Einwohner in den Sommermonaten rasant an: Da der Ort eine der bekanntesten und beliebtesten Urlaubsziele in Norwegen ist, steigt die Einwohnerzahl zwischen Juli und September auf unvorstellbare 70.000 – und das nicht ohne Grund: Die kleinste Stadt Norwegens liegt direkt am Meer und ist geprägt von vielen Schären, also kleinen und flachen, der Küste vorgelagerten Felseninseln, die typisch für skandinavische Länder und glazial entstanden sind.
Als wir in Stavern ankamen, lagerten wir unser Gepäck ein und erkundeten Stavern zunächst mit, dann später ohne Lehrer. Am Ende des Tages spielten wir noch Volleyball und um 22 Uhr fielen wir erschöpft ins Bett.
Montag, 27.05.2024
Unser erster vollständig in Norwegen verbrachter Tag sollte mit einem Kennenlernvortrag der Brunlaskole beginnen. In der kleinen, dunklen Aula fanden sich neben uns einige norwegische Klassen sowie die spanische und portugiesische Gruppe ein. Die französischen Schülerinnen und Schüler sollten den Tag in Oslo verbringen. Die Begrüßung durch die Schulgemeinschaft war mit traditioneller und klassischer Musik, gespielt von den norwegischen Lehrern und Schülern, unterlegt und wurde symbolisch in den Sprachen aller teilnehmenden Länder gehalten. Danach wurde das Schulgelände in Kleingruppen besichtigt. Schnell wurde deutlich, dass die norwegische Schule schon etwas in die Jahre gekommen war, was man an allen Ecken im Schulhaus sah. Besonders positiv stach allerdings heraus, dass an der Schule Inklusion betrieben wird, sodass Schüler*innen mit körperlichen Einschränkungen, aber auch mit massiven Lernschwierigkeiten unterrichtet werden. Auch hervorzuheben ist, dass sich das Schulsystem in vielerlei Hinsicht unterscheidet. So erzählten uns die Schüler, dass sie grundsätzlich keine Materialien kaufen müssen, sondern auch die kleinsten Dinge, beispielsweise Stifte oder Radiergummis, gestellt bekommen. Zudem gibt es keine Aufteilung in Gymnasium, Realschule usw., sondern alle Schüler der Klassen 8 bis 10 besuchen jeweils eine Klasse. Die norwegischen Schüler*innen leiteten die Gruppen durchs Schulhaus und stellten sich als relativ offen heraus. Da auf dieser Schule Deutsch als Wahlfach möglich ist, konnten einige Unterhaltungen nicht nur auf Englisch geführt werden. Tatsächlich fanden viele Gespräche statt – auch während wir mit den norwegischen Schüler*innen das Mittagessen probierten, das sie für (teilweise) uns mitgebracht hatten.
Dann kam der Teil, den wir vorher vorbereiten mussten: Jede Gruppe, inklusive der Norweger, musste einen Vortrag auf Englisch halten. Wir erzählten von unserer Schule und stellten unsere AG samt Projekten vor und gingen noch auf die geographischen Besonderheiten unserer Region – wie den Oberrheingraben oder die Eberstadter Tropfsteinhöhle – ein. Abschließend erläuterte Nico den Gesteinskreislauf. Die Präsentation der portugiesischen Schüler*innen handelte von Picasso und die spanische Gruppe thematisierte ökonomisches Wohnen, während die Norweger*innen über ein Schulprojekt berichteten. Tatsächlich wurden unsere Bemühungen – zumindest von den Lehrern – wertgeschätzt.
Nach einigen Kennenlernspielen wie zum Beispiel Frisbeegolf endete das offizielle Programm.
Wir entschlossen uns erst ein langwieriges, hoch anspruchsvolles Basketballspiel auszufechten. Danach machten wir als Geopark-AG-Gruppe einen Ausflug an drei Orte, die uns empfohlen worden waren. Dass wir ein eigenes Auto gemietet hatten, machte dies erst möglich.
Kaupang, Kjeringwig und Sandefjord waren einen Blick wert, allerdings nicht allzu spektakulär. Das Abendessen war natürlich nicht ganz billig, denn die Lebensunterhaltungskosten sind in Norwegen deutlich höher als in Deutschland. Allerdings kristallisierte sich trotz hoher Lebesmittelpreise ein klarer Trend heraus, der sich durch den ganzen Aufenthalt ziehen würde: Der Kauf von Schokomilch in allen Geschmacksrichtungen wurde zum abendlichen Ritual.
Dienstag, 28.05.2024
Nach dem Frühstück fuhren wir zu einem neu eröffneten Museum; dort kamen wir um ungefähr 8:20 Uhr an. Das Museum war ein Kunstmuseum, das Werke des norwegischen Künstlers Odd Nerdrum ausstellte. Odd Nerdrum ist einer der größten Maler in Norwegen und kam auch aus Stavern. Er ist heute ungefähr achtzig Jahre alt, aber er malt und zeichnet immer noch. Mittlerweile lebt er zurückgezogen auf einem Hof, wo er weiterhin für ausgewählte Bewerber Zeichenunterricht gibt. Die beeindruckenden Zeichnungen seiner Schüler hängen auch im Museum. An seinen Bildern kann man erkennen, dass er sie zu Kriegszeiten malte, da viele seiner Werke einen militärischen Bezug haben. Zwei andere Merkmale, die uns aufgefallen sind, sind, dass auf vielen Bildern Zwillinge, verstörende Szenen und Gesichtsausdrücke sowie Personen mit sehr wenig oder keiner Kleidung abgebildet sind. Gerne hätten wir noch etwas mehr Zeit hier verbracht, da die Gemälde sehr besonders und dadurch überaus interessant waren. Auch war es für uns spannend, dem Guide, der uns einiges über den Künstler erzählte und dieses Museum mit aufgebaut hatte, zuzuhören.
Danach fuhren wir zurück zur Schule und machten dort einen kleinen Picasso-Workshop. Wir sollten Statuen aus Müll (z.B. alten Konserven oder Milchpackungen) bauen, die dem Stile Picassos ähneln. Wir teilten uns dafür in Gruppen auf, sodass eine Durchmischung mit den norwegischen Schüler*innen zustande kam. Zu unserer Überraschung war die Schule dort, eine Art „Brennpunktschule“, was sich manchmal auch im Verhalten der Schüler zeigte. So kam auch eine Lehrkraft auf Johannes zu und zeigte ihm eine Packung voller Snus, eine in Norwegen sehr verbreitete Form von Oraltabak, das viele Schüler*innen an dieser Schule schon in jungen Jahren konsumieren, und gab ihm den Hinweis, dass wenn die Schüler ihm die Droge anbieten sollten, er sie keinesfalls nehmen solle, da sie sehr gefährlich sei.
Nach diesem kleinen Bastel-Workshop machten wir weiter mit einem Quiz zu traditionellem, norwegischen Essen, bei dem wir in den selben Gruppen eingeteilt waren. Gleichzeitig wurden für uns Waffeln und Pancakes gebacken. Dazu gab es Beilagen wie norwegischen Brown Cheese, der süß und klebrig schmeckt, oder Marmelade. In der Pause spielten dann alle Deutschen miteinander Basketball, da nicht alle Norweger am Austausch mit uns interessiert waren.
Am Nachmittag fuhren wir dann noch Tønsberg, um mit den anderen Erasmus-Gruppen auf einem historischen Wikingerschiff durch den Fjord zu rudern. Nach einer kurzen Einweisung legten wir los, doch leider regnete es die ganze Fahrt über und nicht allen gelang es, die Motivation aufzubringen, sich körperlich zu betätigen, oder dem Rhythmus des Taktgebers zu folgen. Es war aber trotzdem ein sehr spannendes Erlebnis, da er Kapitän des Bootes uns parallel sehr viele interessante Dinge zu den Wikingern und der Seefahrt erzählte. Auf dem Rückweg haben wir uns dann noch bei einer bekannten Fastfoodkette eingedeckt, um unseren Hunger nach dem ereignisreichen Tag und der kräftezehrenden Betätigung zu stillen.
Mittwoch, 29.05.2024
Am 29.05. brach die Geopark-AG Richtung Mølen in den Geo Norwegica, einen der vier norwegischen Geoparks, auf. Vor Ort wurden die Schüler aller Nationen in vier Gruppen eingeteilt und durchliefen nacheinander die verschiedenen Stationen. Zunächst erklärte ein Mitarbeiter von Geo Norwegica die Entstehung von Endmoränen und wie diese eine wichtige Rolle in der Konservierung geologischer Zeitgeschichte spielen. Anhand der Endmoränen lassen sich Eiszeitalter rekonstruieren und die Ausdehnung des Eisschildes erkennen. Eine Besonderheit in Mølen: Auf der Moräne sind vor langer Zeit Gesteinshügel aufgeschüttet worden, in denen Wikinger begraben worden sind. An der darauffolgenden Station erklärte ein weiterer Mitarbeiter den Gesteinskreislauf und die Unterscheidung der verschiedenen Gesteine anhand von Merkmalen wie etwa Schichtung, Körnung oder Kristallisation. Die im Anschluss folgende Mittagspause verbrachten wir auf einigen Felsen der Endmoräne und genossen die Aussicht aufs offene Meer. Nach der Pause ging es spielerisch weiter. Die dritte Station, die von Lehrkräften der norwegischen Schule betreut wurde, gestaltete sich in Form eines Spiels, bei dem sandgefüllte Beutel in vorher ausgelegte Ringe geworfen werden mussten. Zur „Bestrafung“ für die Gruppen mit den geringsten Punktzahlen mussten die jeweiligen Teamchefs ein lustiges Lied singen. Zuletzt ging es um die Geschichte des Geo Norwegica und die dort vorhandenen Wikingergräber, welche teils noch aus der Bronzezeit stammen. Mit einer Quizrallye wurde das zuvor erworbene Wissen abgespeichert und es kam zum Austausch mit anderen Ländern, da auch hier die Schüler durchmischt wurden.
Nach dem offiziellen Programmschluss ging es an den nahegelegenen Strand „Oddane sand“. Hier verbrachten wir einige Stunden, bevor es nach Stavern in die Folkehøyskole zurück ging. Dort angekommen, spielten wir mit unseren Lehrern und zwei Norwegerinnen zusammen einige Spiele, darunter „Werwolf“, „Tabu“ und „Wer bin ich?“. Hier kam es zu teils lustigen Verwechslungen aufgrund der teils unleserlichen Begrifflichkeiten; das könnte darin begründet sein, dass die norwegischen Schüler im Unterricht mit Computern arbeiten und wenig handschriftlich aufschreiben. Diese Zeit abends verband uns zumeist mit den anderen Teilnehmern des Erasmus-Projektes aus Norwegen, Spanien und Portugal.
Donnerstag, 30.05.2024
Nachdem wir gefrühstückt hatten, gingen wir anschließend zur örtlichen Schule. Dort verbrachten wir die Zeit von 8:20 Uhr bis 14 Uhr mit sportlichen Aktivitäten in Gruppen von circa 20 Schülern gemischt mit den norwegischen, portugiesischen und spanischen Schülern. Zu den Aktivitäten zählten beispielsweise Fußball und Ultimate Frisbee, wobei man in zwei Teams versuchen muss, mit einer Frisbee durch schnelles Passspiel in eine Zone zu gelangen, um Punkte zu erzielen. Ein weiteres Spiel war eine Mischung aus Baseball und Cricket, was eher bekannt als eine Art Brennball ist. Zudem spielten wir Capture the Flag im Wald, wobei wir Punkte durch das Zurückbringen der zuvor ergatterten gegnerischen Flagge in den eigenen Bereich erzielten, ohne dabei gefangen zu werden. Nach diesen Anstrengungen, welche uns dennoch sehr viel Spaß gemacht hatten, gab es einen Snack zum Mittag in Form von Hotdogs, durch die wir neue Kraft tanken konnten. Während unseres Sportprogramms hatten die Lehrkräfte eine weiterführende Schule in Larvik besichtigt. Mit über 1.600 Schülern ist sie die zweitgrößte Schule Norwegens. Zum Abschluss dieses Programmbausteins spielten wir zusammen mit den norwegischen Schülern ein Quiz über den Sport in Norwegen mit dem Schwerpunkt auf norwegische Sportler und deren Erfolge, welches ebenfalls spaßig war.
Danach trafen sich die Schüler des Erasmus-Programms in der Bibliothek und diskutierten im Stuhlkreis über Gemeinsamkeiten und Unterschiede unserer Länder. Im Anschluss daran erhielten alle Schüler der Gastnationen Diplome für den Erasmus-Austausch, die uns von norwegischen Schülerinnen überreicht wurden. Um den letzten gemeinsamen Abend ausklingen zu lassen, bestellten wir Pizza, die wir alle zusammen an unserer Unterkunft im Freien verspeisten. Die Spanier sollten am nächsten Tag bereits abreisen. Gegen Abend ließen wir diesen ereignisreichen Tag, welcher uns – wie der ganze Ausflug nach Norwegen – viel Spaß bereitet hatte, mit gemeinsamem Volleyball, Tischtennis und Spielen wie 'Tabu' oder 'Wer bin ich?' ausklingen. Somit ging ein weiterer Tag mit viel Sport und weiteren tollen Aktivitäten zu Ende.
Freitag, 31.05.2024
Am Freitagmorgen stand eine Stadtbesichtigung von Larvik an. Wir trafen uns um 9 Uhr dort mit den 10. Klassen der Brunla ungdomsskole und den anderen Erasmus-Gruppen. Die Lehrkräfte der norwegischen Schule hatten einen Rundgang mit mehreren Stationen vorbereitet, an denen uns teils mehr, teils weniger Informationen vermittelt wurden. So besuchten wir diverse Aussichtspunkte, Wandgemälde und Geburtshäuser berühmter Personen sowie ein Schifffahrtsmuseum. Besonders interessant: Auch in Norwegen findet man die sogenannten Stolpersteine, die darauf hinweisen, dass Juden deportiert wurden, hier die 9-köpfige Familie Sachnowitz, die in Auschwitz umgebracht wurde.
Da uns auch interessierte, wie der alltägliche Unterricht in Norwegen abläuft, nahmen wir anschließend an einer Stunde teil, die allerdings eher offener gestaltet war.
Deshalb fuhren wir direkt danach nach Rognstranda, einen Ort, der uns von einem Geopark-Mitarbeiter empfohlen worden war und geologisch besonders interessant ist. Und wir wurden nicht enttäuscht: Hier waren gebänderte Gneise zu finden, die aufgrund von Erdbeben mit Rissen und Klüften durchzogen waren, die wiederum im Anschluss von aufsteigendem Magma gefüllt wurden. Diese Intrusionen wurden dann wie auch die Gneise während der letzten Eiszeit glazial überprägt und abgeschliffen. Auch die Umgebung war nicht uninteressant, da hier zwei verschiedene Gesteinsschichten aus zwei aufeinanderfolgenden Erdzeitaltern, dem Kambrium und dem Präkambrium, aneinandergrenzen. Besonders gut zu sehen, war die Schichtung des Kalksteins. Nachdem wir uns mithilfe der Schautafeln informiert und auf den warmen Steinen die Sonne genossen hatten, ging es wieder zurück in Richtung Stavern, wo wir uns mit den einigen Norwegern und den Portugiesen trafen, um die Zeit gemeinsam am Wasser zu verbringen und Volleyball zu spielen. Da es sich um den Abend vor der Abreise handelte, gingen wir noch gemeinsam Essen und verbrachten am Abend noch ein paar schöne Stunden in unserer Unterkunft. Ein gelungener letzter Tag!
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