Innovations-Workshop am Burghardt-Gymnasium
Mit lebendigen wie lebensnahen Projekten möchte die Landeskampagne „Start-up BW“ des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus die Start-up-Szene des Südwestens bewerben und Neueinsteigern jenen „Mut zur Zukunft“ vermitteln möchte – Hauptzielgruppe sind Jugendliche. Am Freitag stand das Burghardt-Gymnasium im Mittelpunkt: Der Innovations-Workshop gestattete 27 Jugendlichen aus 12. und 13. Klasse erste Seitenblicke in die Gründungsphase eines Unternehmens – inklusive dem Ersinnen eigener Geschäftsideen, die im „School-Pitch“ präsentiert wurden.
Hierfür wurden acht Gruppen gebildet, die sich aus dem Seminarkurs Ökonomie 12 und dem Leistungsfach Wirtschaft 13 zusammensetzten. „Seit acht Uhr morgens waren die Jugendlichen damit beschäftigt, ihre Ideen zu entwickeln. Ziel und Zweck lag darin, ihnen den Schritt in die Selbstständigkeit und ein Start-up-Unternehmen als mögliche Zukunftsperspektiven zu zeigen, aber auch die Vor- und Nachteile der Selbstständigkeit darzustellen. Die Arbeitswelt ist im ständigen Fluss – und der beste Weg verläuft selten gerade!“, erläuterte Workshopleiterin Sandra Berger vom Steinbeis-Transferzentrum für Unternehmensentwicklung an der Hochschule Pforzheim, das vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus beauftragt wurde. Gleichzeitig verwies sie darauf dass das Projekt für alle Schulformen ab Klasse 9 geeignet ist und seit sechs Jahren laufe. „Wir sind stolz darauf zu wissen, dass einige junge Existenzgründer bei uns mitgemacht hatten – und die Förderzusage für zwei weitere Jahre liegt vor!“, fuhr Berger fort und sprach davon, künftig auch berufsbildende Schulen im „Ländle“ anzusteuern.
Die Visionen wurden mit eines „Business Model Canvas“ ausgearbeitet und verfeinert, ehe sie am frühen Nachmittag von den erfahrenen Augen der Jury bewertet wurden – so kritisch wie wohlwollend richteten mit Wolfgang Mackert (Firmenkundenberatung der Volksbank Franken eG), Martin Schriever (ehemaliger Marketingdirektor der BMI/Braas, Hainstadt und Ramona Eid (Geschäftsführerin OK solutions GmbH/Vertreterin der OKW-Firmengruppe) echte Experten den Fokus auf die Gruppen. In ihrem „School-Pitch“ hatten die Jugendlichen drei Minuten lang die Gelegenheit, ihre Konzepte so schlüssig wie möglich darzulegen. Anhand eines Kriterienbogens – Geschäftsmodell und Präsentation wurden jeweils zur Hilfe gewichtet – wurden die Präsentationen bewertet. Auch wurden Ausdruck und Sicherheit der Jugendlichen sowie das Gefühl für Zielgruppe und Marketing der vorgestellten Idee bewertet. Jenes Feedback durch externe Erwachsene spiele eine nicht zu unterschätzende Rolle für die Jugendlichen, wie Sandra Berger betonte: „Es ist wichtig, die Meinung von Personen zu hören, die weder Eltern noch Lehrer sind – eine neutrale Jury hat einen anderen Einfluss“, informierte sie und fand lobende Worte für die moderne Ausstattung des Burghardt-Gymnasiums sowie den „höflichen Umgangston“ der Schülerinnen und Schüler untereinander. „Die Jugend ist erheblich besser als ihr Ruf!“, konstatierte sie und würdigte auch das Engagement der betreuenden Lehrerin Barbara Miksch.
Höhepunkt des ereignisreichen Aktionstags war die Siegerehrung – gewonnen hatte das Team „Ampgo“ mit Nick-Julian Lell, Amelie Dörsam und Janine Blatz, das einen mobilen Verstärker für Straßenmusiker und Bandauftritte in kleinen Räumen entwickelt hatte. Der zweite Preis ging an das Team „Shineguard“ mit Angelina Winterholler, Mara Kellner, Elias Lauer und Ben Kirchgessner: Sie hatten einen mobilen Safe für alle Wertsachen mit Diebstahlschutz entworfen. Für das Siegerteam ist die unternehmerische Reise noch nicht beendet – sie hat viel mehr am Freitag erst begonnen: Es besteht die Chance, sich für die Landesauswahl „Start-up BW Young Talents“ zu bewerben – hier kann am Landesfinale teilgenommen werden.
Text und Bild: Adrian Brosch (RNZ)