„Recreation-Projekt“ für ukrainische Kinder und Jugendliche aus Zhytomir
Schüleraustausche brauchen oft einen langen Vorlauf. Der Besuch von 14 ukrainischen Schülerinnen und Schülern am Burghardt-Gymnasium Buchen bei deutschen Gastfamilien wurde dagegen in wenigen Wochen organisiert. Das verbindende Element war die UNESCO. Denn sowohl das Lyceum 25 im ukrainischen Zhytomir als auch das BGB sind UNESCO-Projektschulen. Auf dieser Ebene und mit ganz viel Einsatz und gutem Willen aller Beteiligten kam der Besuch zustande, aus dessen Anlass Bürgermeister Roland Burger zu einem Empfang im Alten Rathaus geladen hatte.
Schulleiter Jochen Schwab hat, nachdem die Idee bei allen Beteiligten an der Schule auf ein positives Echo stieß, einen Aufruf gestartet, mit dem nach aufnahmebereiten Familien gesucht wurde. Erfreulicherweise fanden sich sehr schnell 18 Familien aus Buchen und Umgebung, die einen ukrainischen Jugendlichen für drei bis vier Wochen aufnehmen und Erholung und Ablenkung bieten wollten. Die UNESCO-Koordinatorinnen Michelle Schwingel und Katharina Kleiser nahmen die Organisation in die Hand und entwarfen in kürzester Zeit mit den UNESCO-Referenten der SMV, Luis Svoboda und Emil Trunk-Ekanayaka, das vielseitige Programm. Dabei konnten sie auf viel Erfahrung setzen, denn das BGB hat eine lange Tradition an Schüleraustauschen.
Aufgrund dieses schnellen und durchweg positiven Vorlaufs wurde der Aufenthalt in Buchen vom Bundeskoordinator der UNESCO-Projektschulen, Klaus Schilling, zum bundesweiten Pilotprojekt erklärt.
Das Lyceum 25 in der Stadt Zhytomir im Nordwesten der Ukraine wurde schon in den ersten Wochen des Krieges schwer beschädigt. Die Eltern der Jugendlichen arbeiten überwiegend in der kritischen Infrastruktur und können deshalb das Land nicht verlassen.
Bereits bei der Ankunft der Gruppe am Donnerstag war eine große Herzlichkeit spürbar. Klaus Schilling begleitete die professionell betreute Gruppe von Berlin nach Buchen im Zug.
Beim Empfang im Alten Rathaus begrüßte Bürgermeister Roland Burger die ukrainischen Schülerinnen und Schüler mit den begleitenden Lehrerinnen Nila Shchehelska und Natalii Lypchuk und stellte die Stadt Buchen vor, bevor er den Gästen „schöne, erholsame Tage und viel Gastfreundschaft in unserer Stadt“ wünschte. Ein Schülerteam des BGB übersetzte seine Worte.
„Wir danken sehr herzlich für die Unterstützung in der schweren Zeit. Wir hoffen, wir können aus Buchen Ideen mitnehmen für den Wiederaufbau unserer Heimat. Schön wäre eine Kooperation unserer beiden Schulen auch in der Zukunft“, fassten die ukrainische Lehrerinnen den Dank der Gäste an den Bürgermeister, die Schulgemeinschaft des Burghardt-Gymnasiums und natürlich die Gastfamilien zusammen.
Text und Bild: Stadt Buchen