Initiative für Vielfalt und gegen Diskriminierung am BGB (ViDi)
Hier möchten wir, die Initiative für Vielfalt und gegen Diskriminierung am BGB, uns vorstellen. Wie unser Name schon sagt, setzen wir uns dafür ein, unsere Schule diskriminierungsfreierer und vielfaltsfreundlicherer für alle am Schulleben Beteiligten zu gestalten.
Im Folgenden können Sie und könnt ihr, mehr über uns, die Entstehung unserer Initiative, unsere Aktivitäten und Ziele erfahren.
Wir – in aller Kürze
Unsere Arbeit zielt darauf ab, das Burghardt-Gymnasium Buchen zu einer diskriminierungssensiblen und vielfaltsfreundlichen Schule zu machen. An diesem Ziel arbeiten Schüler*innen zusammen mit Lehrer*innen auf verschiedenen Ebenen des Schullebens mit unterschiedlichen Mitteln wie Projekt- bzw. Thementagen, Ausstellungen und Gedenktagen, Fortbildungen für die Lehrkräfte, der Erarbeitung von diskriminierungssensiblen Unterrichtsmaterialien, aber auch Empowerment und Safer Spaces für unsere Schwarzen Schüler*innen und Schüler*innen of Colour. Dabei soll nicht nur die Schulgemeinschaft für die Problematik sensibilisiert und eine entsprechende Grundhaltung gefördert werden, sondern das konkrete Schulleben nachhaltig verändert werden. Ein wichtiger Schritt dabei ist, zwischen allen am Schulleben Beteiligten eine Gesprächskultur zu entwickeln, in der wir offen über Diskriminierung sprechen können.
„Eine andere Welt ist nicht nur möglich, sie ist bereits im Entstehen begriffen. Vielleicht werden viele von uns nicht mehr hier sein, um sie zu begrüßen, aber an einem ruhigen Tag, wenn ich ganz genau hinhöre, kann ich sie atmen hören.“ (Arundhati Roy)
Im Folgenden können Sie bzw. könnt ihr noch mehr über uns erfahren:
Unsere Werte
„Ungerechtigkeit an einem Ort ist eine Bedrohung für die Gerechtigkeit überall. Wir sind gefangen in einem unentrinnbaren Netz aus Gegenseitigkeit, gefesselt in einem einzigen Gewand des Schicksals. Was immer einen direkt betrifft, betrifft indirekt alle.“ (Martin Luther King)
Wenn wir uns für Vielfalt und gegen Diskriminierung einsetzen, setzen wir das Leitbild des BGB um, wo zu Beginn steht: „Jeder Mensch ist wertvoll.“ Dies schließt an den Artikel 1 des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland an: „Die Würde des Menschen ist unantastbar.“ Diesem Grundsatz ist die Schule als staatliche Institution in besonderem Maße verpflichtet, da der häufig nicht genannte zweite Satz des ersten Grundgesetzartikels lautet: „Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.“
Darüber hinaus sehen wir uns der Leitperspektive des Bildungsplans Bildung für Toleranz und Akzeptanz von Vielfalt (BTV) sowie dem Leitfaden Demokratiebildung (LFDB) verpflichtet. Als mitarbeitende Schule des UNESCO-Schulnetzwerkes und akkreditierte Schule im Programm von Erasmus+ stehen wir zu deren Anforderungen, uns aktiv für Demokratie, Nachhaltigkeit und Vielfalt einzusetzen.
Wir am Schulleben Beteiligten sind alle Individuen mit unseren Besonderheiten, unseren Stärken und Schwächen. Das wollen wir als positiven Beitrag zu unserer Schulgemeinschaft anerkennen. Es kann uns nicht darum gehen, Vielfalt nur zu ertragen oder zu dulden, denn
„Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein: sie muss zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.“ (Johann Wolfgang v. Goethe)
Uns geht es darum, Vielfalt zu akzeptieren, sie wertzuschätzen, sie als Bereicherung für uns alle wahrzunehmen und sie dementsprechend zu fördern. Gleichzeitig gilt es, Ungerechtigkeit und Diskriminierung klar zu benennen und ihnen in all ihren Formen entschieden entgegenzutreten. In solchen Fällen verbietet es sich, zu schweigen, denn: „Zu schweigen bedeutet zuzustimmen.“
Natürlich stößt nicht alles, was wir tun und sagen, nur auf Zustimmung. Wir sprechen unangenehme Themen an und weisen auf Probleme hin. Sicher ecken wir auch an mit unseren Aktionen und provozieren Widerspruch. Aber wir sind überzeugt davon, dass in diesem Zusammenhang nicht die Sicht der privilegierten Mehrheit die Hauptrolle spielt, sondern insbesondere die Perspektive der diskriminierten und benachteiligten Minderheiten und Individuen stärker zu berücksichtigen ist. Deshalb mischen wir uns ein und klären auf, auch wenn das nicht immer angenehm ist.
„Die Entmenschlichung fängt mit dem Wort an, die Emanzipierung aber auch.“ (Michaela Dudley)
Unsere Geschichte
Unsere Geschichte
Unser gemeinsamer Weg begann im Frühjahr 2022. An dem schulischen Projekttag fand im März 2022 für interessierte Schüler*innen der Workshop „I can’t breathe - in Buchen?“ zum Thema Alltagsrassismus statt, bei dem wir darüber diskutierten, inwieweit Rassismus auch unser Leben direkt beeinflusst. Schnell wurde klar, dass auch unsere Schüler*innen in ihrem schulischen und privaten Leben von Rassismus betroffen sind und ein entsprechender Bedarf besteht, sich intensiver mit diesem Problem auseinanderzusetzen. So schlossen sich Schüler*innen und drei Lehrer zu einer Gruppe zusammen, zu der bald auch Teilnehmende des „Vielfaltsforums“ hinzukamen.
Die Gründungsmitglieder der damaligen Anti-Rassismus-Initiative (2022)
Die Gruppe von Schüler*innen begann sich des Themas anzunehmen und sich regelmäßig zu treffen, um sich über Diskriminierungserfahrungen austauschen und sich gegenseitig stärken zu können. Daraus entstand mit der Zeit die Anti-Rassismus-Initiative als Safer Space des Austauschs und Plattform für Aktionen und Maßnahmen, mit dem Ziel, an unserer Schule ein Bewusstsein für Diskriminierung zu schaffen, feste Strukturen zu etablieren, wie wir mit Diskriminierungserfahrungen umgehen, und vor allem, diejenigen zu stärken, die von ihnen betroffen sind. Dazu wurde unter Einbezug der Schulleitung eine Strategie entwickelt, die wir seitdem umsetzen, aber auch weiterentwickeln, um neuen Erkenntnissen gerecht zu werden.
Ein erster großer Schritt zur Implementierung dieses Konzepts war die Durchführung eines Pädagogischen Tages für das gesamte Kollegium zum Thema „Rassismuskritische Schule“ im Februar 2023, der bewusst machen sollte, inwieweit Rassismus und Diskriminierung nicht nur den Alltag unserer Schüler*innen, sondern auch unsere Arbeit als Lehrkräfte beeinflussen und prägen.
Den Auftakt zu diesem Tag bildete der Auftritt von zwölf Schüler*innen aus der Anti-Rassismus-Initiative vor rund 80 Kolleg*innen, die dort auf beeindruckende Weise über ihre Rassismuserfahrungen und Rassismus an unserer Schule sprachen. Den Tag auf diese Weise zu eröffnen, hat wesentlich dazu beigetragen, dass dem Kollegium die Problematik bewusst(er) wurde, und hat die Bereitschaft, gemeinsam daran zu arbeiten, deutlich erhöht. Im Anschluss fanden für das Kollegium ein Impulsvortrag von Nadine Golly (KARFI) sowie Workshops (u.a. Mosaik Deutschland) statt. Für interessierte Schüler*innen wurde parallel dazu ein Workshop von der Interkulturellen Promotorin Dr. Rajya Karumanchi-Dörsam, die uns seitdem unterstützend begleitet, durchgeführt, der wichtige Impulse für die weitere Arbeit in der Initiative lieferte. Insgesamt war dieser Tag ein großer Erfolg für unsere Gruppe, was auch insofern Anerkennung gefunden hat, als die Referent*innen von Mosaik Deutschland ihn als Best Practice Beispiel in ihren Schulentwicklungsworkshop aufgenommen haben.
Im Anschluss begannen die ersten Aktionen für die Schulgemeinschaft, die wir seitdem kontinuierlich durchführen. Eine Übersicht über bisherige Aktionen findet man weiter unten.
Mitglieder der Initiative vor dem Ort der Preisverleihung in Berlin
Ebenfalls im Jahr 2023 erreichten wir mit unseren Aktivitäten und unserem Konzept den zweiten Platz bei fair@school, einem bundesweiten Schulwettbewerb für Respekt und gegen Diskriminierung, der vom Cornelsen-Verlag gemeinsam mit der Antidiskriminierungsstelle des Bundes ausgerichtet wird. Zur Preisverleihung führen wir nach Berlin, wo wir Ferda Ataman, die Bundesbeauftragte für Antidiskriminierung und Leiterin der Antidiskriminierungsstelle des Bundes, und viele weitere inspirierende Persönlichkeiten treffen durften.
Schülerinnen aus der Initiative im Gespräch mit Ferda Ataman
Die Boxerin und Aktivistin Zeina Nassar bei ihrer Laudation zu unserem Projekt
LINKS
- fair@school-Bericht mit Video
- Pressemitteilung der ADS
- Artikel der RNZ
- Artikel der Fränkischen Nachrichten
Zu Beginn des Schuljahres 2024/25 erfolgte die Umbenennung in Initiative für Vielfalt und gegen Diskriminierung, da wir mit unserem bisherigen Namen nicht mehr wirklich zufrieden waren: Zum einen hatte sich unser Handlungsspektrum erweitert, so dass wir uns schon lange nicht mehr nur mit Rassismus beschäftigten, zum anderen wollen wir damit stärker zeigen, wofür wir stehen, statt nur gegen etwas zu sein.
Unsere Arbeitsweise
Die Initiative trifft sich wöchentlich zu ihren Sitzungen. Da wir keine AG sind, stehen diese Sitzungen allen interessierten Schüler*innen offen.
Während dieser Sitzungen arbeitet der feste Kern von Teilnehmenden an inhaltlichen Aspekten von (Anti-)Diskriminierung, wir besprechen aktuelle Vorfälle, prüfen Unterrichtsmaterialen unter diskriminierungskritischen Gesichtspunkten, planen Aktionen und entwickeln unser Konzept weiter.
Mehrmals im Schuljahr findet ein Safer Space zum Austausch und zum Empowerment nur für Schüler*innen unter Leitung von Frau Dr. Karumanchi-Dörsam statt, er richtet sich an die Teilnehmenden der Initiative, steht aber auch allen anderen interessierten Schüler*innen, insbesondere solchen mit Diskriminierungserfahrungen, offen.
Soweit dies finanziell möglich ist, führen wir weitere Workshops mit externen Referent*innen zu inhaltlichen Schwerpunkten durch, er dient zur Fortbildung für die Teilnehmenden an der Initiative. Zuletzt konnten wir einen Workshop zu rechtsextremen Medienstrategien stattfinden lassen.
Neben unseren Auftritten am Tag der offenen Tür mit unterschiedlichen Aktivitäten beteiligen wir uns an der Vorbereitung und Durchführung von Projekttagen und Pädagogischen Tagen.
Unsere bisherigen Aktivitäten und Aktionen
Schuljahr 2022/23
Februar 2023: Pädagogischer Tag
Im Februar 2023 fand ein von uns mit vorbereiteter Pädagogischer Tag für das gesamte Kollegium zum Thema „Rassismuskritische Schule“ statt, der bewusst machen sollte, inwieweit Rassismus und Diskriminierung nicht nur den Alltag unserer Schüler*innen, sondern auch unsere Arbeit als Lehrkräfte beeinflussen und prägen.
Den Auftakt zu diesem Tag bildete der Auftritt von zwölf Schüler*innen aus der Anti-Rassismus-Initiative vor rund 80 Kolleg*innen, die dort auf beeindruckende Weise über ihre Rassismuserfahrungen und Rassismus an unserer Schule sprachen. Den Tag auf diese Weise zu eröffnen, hat wesentlich dazu beigetragen, dass dem Kollegium die Problematik bewusst(er) wurde, und hat die Bereitschaft, gemeinsam daran zu arbeiten, deutlich erhöht. Im Anschluss fanden für das Kollegium ein Impulsvortrag von Nadine Golly (KARFI) sowie Workshops (u.a. Mosaik Deutschland) statt. Für interessierte Schüler*innen wurde parallel dazu ein Workshop von der Interkulturellen Promotorin Dr. Rajya Karumanchi-Dörsam, die uns seitdem unterstützend begleitet, durchgeführt, der wichtige Impulse für die weitere Arbeit in der AG lieferte. Insgesamt war dieser Tag ein großer Erfolg für unsere Gruppe, was auch insofern Anerkennung gefunden hat, als die Referent*innen von Mosaik Deutschland ihn als Best Practice Beispiel in ihren Schulentwicklungsworkshop aufgenommen haben.
März 2023: Plakate und Buttons zum Zero Discrimination Day
Eines der für den ZDD erstellten Plakate zum Thema Rassismus
Die erste Aktion für die gesamte Schulgemeinde wurde aus Anlass des Zero Discrimination Day (März 2023) zusammen mit dem schulischen Vielfaltsforum durchgeführt. Eine Ausstellung mit selbst erstellten Plakaten informierte über verschiedene Formen der Diskriminierung und regte zum Nachdenken an. Außerdem wurden selbst erstellte Buttons mit entsprechenden Symbolen und Slogans gegen Diskriminierung verkauft. Begleitend führten wir eine Umfrage über persönliche Diskriminierungserfahrungen für die gesamte Schüler*innenschaft durch, die zeigte, dass Erfahrungen mit Rassismus zusammen mit Bodyshaming die vorherrschenden Diskriminierungsformen darstellen.
März 2023: Galerie zu den Internationalen Wochen gegen Rassismus
Der Abschluss der Ausstellung in der Cafeteria
Ende März führten wir eine Aktion aus Anlass der Internationalen Wochen gegen Rassismus durch: Dazu erstellten wir eine „Galerie“ von antirassistischen Aktivist*innen und Opfern von Rassismus mit Bild, Name und Lebensdaten, die wir ergänzt durch Zitate nach und nach an prominenten Stellen im Schulhaus aushängten. Anschließend wurde jeweils ein QR-Code mit Informationen zu der abgebildeten Person ergänzt. Zum Abschluss wurde die gesamte Galerie in der Cafeteria ausgestellt. Unser Ziel war es, Bewusstsein für das Thema Rassismus schaffen, im speziellen Fall wollten wir auf weniger bekannte antirassistische Aktivist*innen aufmerksam machen und die zu oft vergessenen Opfer von Rassismus in Erinnerung rufen.
Detail der Ausstellung
Juni 2023: Rassismuskritisches Glossar
Nach der Organisation und Durchführung des erwähnten Pädagogischen Tages haben wir dem Kollegium des BGB ein von uns erarbeitetes rassismuskritisches Glossar zu Verfügung gestellt, da aus dem Kollegium der Wunsch geäußert wurde, Formulierungshilfen zu erhalten, die unterstützen sollen, problematische Begriffe zu vermeiden und eine diskriminierungsfreie Sprache zu nutzen.
Schuljahr 2023/24
September bis Januar 2024: Vorbereitung des Norwegen-Austausches
Das Schuljahr 2023/24 stand ganz im Zeichen des Norwegen-Austausches. Durch die Akkreditierung des BGB beim ERASMUS+-Programm wurde es möglich, einen Austausch mit einer größeren Schüler*innengruppe zu planen.
Die Initiative bei der Vorbereitung des Austausches
Nach einer aufwändigen Suche nach einer geeigneten Partnerschule war unsere Wahl auf die Åsane Videregående Skole gefallen. Da sie Mitglied im norwegischen Dembra-Programm ist, einem Netzwerk von Schulen zur Prävention von Rassismus, gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit und antidemokratischen Einstellungen, erhofften wir uns dadurch Anregungen für unsere Arbeit am BGB und eine fruchtbare Zusammenarbeit an gemeinsamen Projekten.
Auch die Vorbereitung des Austausches gestaltete sich zeitaufwändig, zumal eine ganze Reihe gemeinsamer Aktivitäten und Projekte organisatorisch und konzeptionell zu planen war, wozu auch zwei vorbereitende Besuche in Norwegen bzw. Buchen gehörten.
September 2023: Vorbereitungsbesuch in Bergen
Ganz konkret wurde die Planung mit einem ersten vorbereitenden Besuch einer Lehrkraft in Bergen bei der Partnerschule, der ebenfalls über ERASMUS+ gefördert wurde. Neben dem Kennenlernen der Schule und der Projektpartner*innen und gemeinsamen Vorarbeiten für den eigentlichen Austausch fand ein Besuch bei der Rafto Foundation for Human Rights statt. Diese gemeinnützige Organisation setzt sich für die Förderung der Menschenrechte und Demokratieerziehung ein und konnte als Kooperationspartner für den Austausch gewonnen werden.
Oktober 2023: Vorbereitungsbesuch in Buchen
Fortgesetzt wurde die Planung bei einem vorbereitenden Besuch dreier norwegischer Lehrkräfte, bei der unter anderem die KZ Gedenkstätte Neckarelz als eine Begegnungsstätte für die Schüler*innen aus Bergen und Buchen erkundet wurde. Dieser Ort schien für unsere Gäste besonders interessant, da dort der norwegische Nationalspieler und Fußballstar Asbjørn Halvorsen von 1943 bis 1945 inhaftiert gewesen war. Halvorsen war lange beim HSV aktiv gewesen, kehrte dann nach Norwegen zurück und wurde dort nach der Besetzung Norwegens durch die deutsche Wehrmacht wegen Widerstands verhaftet und nach Deutschland verschleppt.
Januar 2024: Austausch in Bergen
Gruppenbild der deutschen und norwegischen Teilnehmenden
Zu Beginn des neuen Jahres fand der durch ERASMUS+ geförderte Besuch unserer Schüler*innen in Bergen statt. Gemeinsam begannen wir an unseren Projekten zu arbeiten, wir besuchten die Rafto Foundation for Human Rights, wo wir einen Workshop zur Antidiskriminierungsarbeit mit Schwerpunkt Rassismus erhielten. Bei einer Veranstaltung von Amnesty International Norwegen fand für uns ein Workshop zum Thema Alltagsrassismus statt.
Bei der Arbeit im Workshop
Beim Abendprogramm
Februar 2024: Tag der offenen Tür
Beim Gestalten der Ausstellung
Das Endprodukt
März 2024: Informationen zum Ramadan
Vor dem muslimischen Fastenmonat stellten wir dem Kollegium und den Schüler*innen Informationen mittels Postern und Broschüren zum Ramadan zu Verfügung.
März 2024: Gegenbesuch der Norwegen in Buchen
Gruppenbild im Atrium
Beim Gegenbesuch der Norweger*innen in Buchen besuchten wir gemeinsam die KZ Gedenkstätte Neckarelz, wo wir uns mit dem Schicksal von Asbjørn Halvorsen und anderen dort inhaftierten Personen beschäftigten. In Heidelberg erhielten wir in der Friedrich-Ebert-Gedenkstätte eine Führung zum Schwerpunkt Frauenrechte und besuchten die Ausstellung in Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma. Vor allem arbeiteten wir weiter an unserem gemeinsamen Projekt zum Thema „Die Macht der Vorurteile“.
Projektarbeit in der KZ-Gedenkstätte Neckarelz
Fotoaktion zum Projekt „Die Macht der Vorurteile“
Gemeinsamer Besuch der Tropfsteinhöhle in Eberstadt
März bis Juli 2024: Nachbereitung des Austausches
Der Austausch hat uns auch für den Rest des Schuljahres stark beschäftigt, wobei sich die Nachbereitung auf Ableitungen für unsere Arbeit am BGB und weitere Austausche, die in den nächsten Schuljahren stattfinden sollen, konzentrierte.
Juni 2024: Ausstellung zum Thema Mikroaggressionen
Zum Abschluss des Schuljahres führten wir eine Ausstellung im Cafeteria-Bereich zum Thema Mikroaggressionen durch. Wir wollten darauf aufmerksam machen, dass auch einzeln harmlos erscheinende Äußerungen dann, wenn sie gehäuft und wiederholt auftreten, wie Moskitostiche auf die Betroffenen wirken. Dazu hängten wir entsprechende Zitate in Sprechblasen aus, begleitet durch Poetry Slam-Texte, die die Erfahrung mit Mikroaggressionen verdeutlichten, sowie Plakate mit vertiefenden Informationen.
Ein Teil der Ausstellung zum Thema Mikroagressionen
Schuljahr 2024/25
Ab November 2024: Stumme Diskussion
Nach einer längeren Planungsphase zu Beginn des Schuljahres haben wir im November eine Stumme Diskussion zu verschiedenen Aspekten von Diskriminierung begonnen, die wir an unserer neuen Fläche gleich gegenüber der Cafeteria ausgestellt haben und weiter fortsetzen. Dort werden typische Aussagen zu Themen wie Alltagsrassismus, den anstehenden Wahlen oder diskriminierenden Schulbuchtexten Antworten aus diskriminierungskritischer und vielfaltsfreundlicher Perspektive entgegengestellt und jeweils mit Informationsplakaten ergänzt, um zu informieren und zum Nachdenken anzuregen. Eine Box, in die Schüler*innen eigene Beiträge und Kommentare, einwerfen können, die in die Diskussion aufgenommen werden, soll noch hinzukommen.
Februar 2025: Tag der offenen Tür
Unser Raum bot verschiedene Aktivitäten für die Besuchenden an.
Wie im letzten Jahr haben wir einen Auftritt am Tag der offenen Tür (19.02.) mit verschiedenen Aktivitäten gestaltet, Hauptattraktion war in diesem Jahr ein buntes Fingerfarbenbild des BGB, an dem sich alle Besuchenden beteiligen konnten.
Unser Schulleiter Jochen Schwab hinterlässt seinen Abdruck.
Ab Februar 2025: Kunstaktion gegen Entmenschlichung
In derselben Woche starteten wir eine Kunstaktion, die unseren Kommentar zu dem zunehmend verrohenden und menschverachtenden Sprechen in den Medien, aber auch in privaten Gesprächen darstellt. Seitdem standen für drei Monate zwei überlebensgroße Silhouetten im Eingangsbereich der Schule, die von zwei Schülerinnen aus unserer Initiative, beraten von Herr Nemethy, gestaltet wurden.
Ergänzend hatten wir Plakate mit einem Kommentar aufgehängt.
Februar 2025: Pädagogischer Tag
Für den Pädagogischen Tag (27.02.) haben wir zwei Workshops zum Thema Social Media angeregt und durch unsere Kontakte Referent*innen organisiert.
März 2025: Burundi-Ausstellung
Vortrag im Atrium des BGB
Ende März haben wir eine Ausstellung des SEZ zu den Themen Klimawandel, Klimagerechtigkeit und Umweltaktivismus am Beispiel Burundis an die Schule geholt. Unterstützt wurden wir dabei einmal mehr von Frau Dr. Karumanchi-Dörsam. Die Ausstellung wurde am 21. März mit Vorträgen, einer Vorführung des Dokumentarfilms „Facing new realities“ und einer Erkundung der Ausstellung für die achten Klassen eröffnet. Anwesend waren der burundische Umweltaktivist Emanuel Niyoyabikoze, Gründer von „Greening Burundi“, sowie die Landtagsabgeordnete Catherine Kern, mit der die Schüler*innen der Initiative vor der Eröffnung ein Gespräch über die diskriminierungskritische und vielfaltsfreundliche Arbeit an Schulen führen konnten und ihr Vorschläge und Forderungen für den Landtag übergaben.
Schüler*innen erkunden die Ausstellung
Bibliothek der Vielfalt
Beim Auspacken einer Bücherlieferung
Aktuell sind wir dabei, eine Bibliothek der Vielfalt aufzubauen, Sie hat einen eigenen Bereich in den Räumen der Schüler*innenbibliothek und versammelt Fachbücher zu verschiedenen Aspekten von Vielfalt und Diskriminierung, aber auch zahlreiche vielfaltsfreundliche und empowernde Bilderbücher und Romane. Die Anschaffung der Bücher erfolgt fördergeld- und spendenbasiert: Wir danken in diesem Zusammenhang dem Verein der Freunde des BGB sowie CARE Deutschland e.V. für die großzügige Unterstützung. Langfristig soll in diesem Zusammenhang ein Buchclub für Schüler*innen entstehen und es sollen auch Lesungen stattfinden.
Unsere Vorhaben und weiteren Ziele
Auch für die Zukunft haben wir uns einiges vorgenommen:
Wir werden weiterhin anlass- bzw. themenbezogen Aktionen wie zum ZDD oder der IWgR durchführen.
Bei den Projekttagen zum BGB-Jubiläum bieten wir ein Projekt zum BGB als „Schule der Vielfalt“ an.
Im Rahmen der ERASMUS+-Akkreditierung suchen wir aktuell eine neue Partnerschule, mit der wir Ende dieses oder Anfang des kommenden Schuljahres einen weiteren Austausch durchführen können.
Auch die Fortbildung der Schüler*innen in der Initiative wollen wir weiter vorantreiben, wofür wir Referent*innen und Fördermöglichkeiten suchen. Als Schule im ländlichen Raum verfügen wir vor Ort nicht über eine Vielfalt an Anlaufstellen und Hilfegruppen wie in Großstädten. Deshalb sind wir für die anlassbezogene Unterstützung durch den Verein der Freunde dankbar, durch die wir zumindest gelegentlich Workshops stattfinden lassen können.
Darüber hinaus planen wir Thementage für die Unterstufe, um die Schüler*innen frühzeitig für Diskriminierung zu sensibilisieren und bereits im frühen Alter eine Gesprächskultur über das Thema zu etablieren.
Langfristig wollen wir informelle Abläufe, die sich bei Diskriminierungsvorfällen an unserer Schule etabliert haben, institutionalisieren und ein Konzept für eine schulische Antidiskriminierungsstrategie implementieren mit festgeschriebenen Abläufen und klaren Ansprechpartner*innen.