Schüler des BGB gewinnen beim Regionalwettbewerb Jugend forscht einen Sonderpreis in Messtechnik und den zweiten Platz im Bereich Physik.
Viel Engagement, Forscherdrang und Erfindergeist steckten die beiden Schüler des Burghardt-Gymnasiums – Julian Hofmann und Martin Scheuermann – in ihr Forschungsprojekt, mit dem sie beim Regionalwettbewerb Jugend forscht in Künzelsau antraten.
Ihr Forschungsziel war die Entwicklung einer einfachen Nachweismethode für Paraffinverunreinigungen in Bienenwachs.
Bienenwachs, welches mit Paraffin oder Stearin vermischt wurde, ist wesentlich kostengünstiger und kann bislang ohne Kennzeichnung ebenfalls als Bienenwachs verkauft werden. Im Gegenteil ist es sogar so, dass gerade im Großhandel viel mit verunreinigtem Bienenwachs, bzw. mit Wachsmischungen gearbeitet wird. Im Gegensatz zur Honigverordnung gibt es in Bezug auf Bienenwachs bislang keine Verordnung, die klar regelt, wann es sich bei einem Produkt um teures, 100% reines Bienenwachs handelt.
Wird das Wachs zur Herstellung von Kerzen oder zum Basteln eingesetzt, ist die Verunreinigung auch nicht problematisch. Wird das verunreinigte Wachs jedoch für die Zwischenwände im Bienenstock verwendet, auf dem die Bienen ihre Waben aufbauen, so kann dies dramatische Folgen für das Bienenvolk haben:
Durch das Paraffin bzw. Stearin erniedrigt sich der Schmelzpunkt des Wachses und damit auch die physikalischen Eigenschaften des gesamten Wabenbaus. Als Folge kann das Wabenwerk zusammenbrechen, wenn es mit Honig gefüllt wird.Darüber hinaus scheinen vor allem hohe Stearinanteile eine erhebliche toxische Wirkung auf die Bienenbrut zu haben. Laut Imkerpate.de können über 90% der Bienenbrut bis zum Zeitpunkt der Verdeckelung absterben. Die üblichen Schnelltests auf Verunreinigungen (Farbe, Geruch, Schmelzkurve, usw.) sind nicht hinreichend aussagekräftig. Gewissheit bringt nur eine teure chemische Analyse des Wachses.
An dieser Stelle setzten nun die beiden jungen Forscher des BGB an.
Ihr Ziel war der Nachweis von Paraffinverunreinigungen im Bienenwachs mit Hilfe einer einfachen und kostengünstigen Untersuchung – der Spektroskopie.
Dabei begaben sich Julian und Martin zunächst auf die Suche nach einer für ihre Messung geeigneten Wellenlänge, bei der klar zwischen reinem Bienenwachs und verunreinigtem Wachs unterschieden werden kann. In diesem Zusammenhang entwickelten sie auch eine eigene Messapparatur und ein geeignetes Verfahren zur Herstellung der zu untersuchenden Wachsproben.
Zur Auswertung und grafischen Darstellung ihrer gewonnenen Daten erstellten die Schüler ein auf Python basierendes Datenverarbeitungsprogramm, welches vielversprechende Ergebnisse im Hinblick auf die Problemstellung lieferte.
Für ihre forscherische Arbeit und die erzielten Ergebnisse erhielten sie im Regionalwettbewerb Jugend forscht in Künzelsau den zweiten Platz im Bereich Physik und darüber hinaus einen Sonderpreis für zerstörungsfreie Prüfung gestiftet von der Deutschen Gesellschaft für zerstörungsfreie Prüfung.
Schulleiter Jochen Schwab (BGB) zeigten sich erfreut über die erfolgreiche Wettbewerbsteilnahme. Er beglückwünschte die Schüler und betreuenden Lehrer, Eva Raff und Lars Möller, und freute sich, dass die jungen Forscher im nächsten Schritt eine für Imker alltagstauglichen Messapparatur entwickeln möchten, mit der sie im kommenden Jahr unter Umständen auch wieder beim Wettbewerb teilnehmen möchten.
(Eva Raff)
https://www.bgbuchen.de/aktuelles/aktuelles/jugend-forscht.html#sigProId37928cc305
1. Bild: Preisübergabe durch Bernd Ludwig, Patenbeauftragter für Jugend forscht.
2. Bild: Julian Hofmann, Martin Scheuermann und interessierte Besucher
3. Bild: Am Wettbewerbsstand in Künzelsau