Wandertag auf dem Maria-Zeitler-Pfad
Am 23. Juli 2024 unternahm die Klasse 7d einen besonderen Wandertag. Anknüpfend an das im Deutsch-Unterricht behandelte Buch "Anton oder Die Zeit des unwerten Lebens", das die bewegende Geschichte eines Jungen erzählt, der während der NS-Zeit aufgrund seiner Behinderung stigmatisiert und verfolgt wird, machten sich die Schülerinnen und Schüler auf den Weg nach Mosbach, um dort auf dem Gelände der Johannes-Diakonie den Maria-Zeitler-Pfad zu gehen und mehr über die bedrückende Geschichte der NS-Zeit und das Schicksal unzähliger Menschen zu erfahren.
Die Führung auf dem Maria-Zeitler-Pfad erfolgte durch ein besonderes Lotsen-Tandem, bestehend aus Beschäftigten der Werkstatt für Menschen mit Behinderungen und einer engagierten Ehrenamtlichen. Dieses Team brachte der Klasse die historischen Ereignisse auf eindrucksvolle Weise näher. Durch persönliche Erlebnisse und emotional bewegende Erzählungen wurde Geschichte für die Schülerinnen und Schüler greifbar.
So bot der Wandertag eine intensive Auseinandersetzung mit der düsteren Vergangenheit Deutschlands. An verschiedenen Stationen des Pfades erfuhren die Schülerinnen und Schüler mehr über das Leben von Maria Zeitler sowie über die Grausamkeiten, die während der NS-Zeit begangen wurden. Maria Zeitler wurde in der ersten Phase der NS-„Euthanasie“ im Rahmen der sogenannten „T4-Aktion“ ermordet, zusammen mit 217 weiteren Opfern aus den Johannes-"Anstalten", die am 13., 17. und 20. September 1940 mit den Bussen der Tötungsanstalt Grafeneck abgeholt wurden. Maria Zeitler war im Alter von drei Jahren an einer Hirnhautentzündung erkrankt, die sie zwar überlebte, allerdings eine geistige Behinderung verursachte.
Nachdem sich die Klasse beim Lotsen-Team bedankt und verabschiedet hatte, ging es weiter in den nahegelegenen Elzpark, wo gemeinsam gegessen und gespielt wurde, um das letzte gemeinsame Schuljahr als Klassenverband abzuschließen.
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Text und Bilder: Herr Müller