Teilnahme am UNESCO-Sommercamp
Vom 27. bis zum 29. Juni fand in Blaubeuren auf der Schwäbischen Alb das diesjährige UNESCO-Sommercamp mit dem Thema „Höhlen und Eiszeitkunst“ statt. In diesem Jahr nahmen vier Schüler der 12. Klasse mit ihrem Lehrer Herrn Ochse teil. Auch andere UNESCO-Schulen aus ganz Baden-Württemberg waren Teil der Tagung in der dortigen Jugendherberge.
Nachdem wir um 8 Uhr am BGB losgefahren waren, kamen wir um 11 Uhr an der Jugendherberge in Blaubeuren an und hatten direkt die Möglichkeit, erste Kontakte mit Schüler*innen anderer Schulen zu knüpfen. Nachdem wir unsere Zimmer bezogen hatten, begaben wir uns auf eine Wanderung zur Steinformation „Küssende Sau“. Auf dem Weg dorthin kamen wir bereits an einer ersten kleinen Höhle, der Brillenhöhle, vorbei, an der wir Informationen zum Weißen Jura, den Höhlen der Schwäbischen Alb und deren Bedeutung für die ansässigen Steinzeitmenschen erhielten. Außerdem bot die Wanderung weiter die Gelegenheit, andere Schüler*innen kennenzulernen. Auf dem Rückweg kamen wir das erste Mal am Blautopf vorbei, einer Karstquelle mit 21 Metern Tiefe, die durch ihr strahlendblaues Wasser besticht.
Am Abend folgte zuerst ein Vortrag des Höhlenvereins Blaubeuren mit Fotos und Videos zu aktuellen Höhlenprojekten in der Region. Danach kamen wir in den Genuss eines sehr lebendigen Vortrags einer Fledermausforscherin. Warum besonders lebendig? Sie hatte eine Jungfledermaus mitgebracht, die gerade zum Aufpäppeln bei ihr untergekommen war. Auf der anschließenden Wanderung konnten wir mit einem Gerät, das die Laute der Fledermäuse hörbar macht, einige Wasserfledermäuse am und um den Blautopf beobachten.
Der zweite Tag startete mit einer Fahrt zur Hohle-Fels-Höhle, in der eine der ersten Frauendarstellungen, die 40.000 Jahre alte Venus, gefunden wurde. Auch heute noch werden archäologische Grabungen im vorderen Teil der Höhle durchgeführt. Die Höhle wurde dann auch von uns besichtigt und konnte mit einem großen Höhlenraum beeindrucken. Nach der Besichtigung der Höhle folgte eine Einführung zum Leben der Menschen während der Eiszeiten. Danach wurde uns von einem Archäologen verschiedene Tätigkeiten der Menschen gezeigt. So konnten wir aus Muscheln und Knochen Schmuck herstellen, Talgkerzen basteln und Speere werfen. Den Abschluss des Programmpunktes bildete eine Zeremonie, um Feuer zu machen.
Nach dem Mittagessen ging es in die Laichinger Tiefenhöhle, die mit 87 Metern eine der tiefsten Höhlen der Schwäbischen Alb ist. Wir konnten auf einem 330 Meter langen Weg etwa 55 Tiefenmeter absteigen. Es folgte ein Spaziergang durch Blaubeuren und der Tag klang mit einem Grillabend in der Jugendherberge aus. Auch hier konnten die Kontakte zu den anderen Schüler*innen noch intensiviert werden.
Am letzten Tag gestalteten wir in Kleingruppen Holzplatten mit dem UNESCO-Logo aus Naturmaterialien. Das Sommercamp endete mit dem Besuch einer historischen Hammerschmiede aus dem 17. Jahrhundert. Hier führte uns ein Schmied in die Schmiedekunst ein und zeigte uns dieselbe, indem er einen Flaschenöffner mit kunstvollen Verzierungen herstellte.
Auf der Heimfahrt ließen sich in der Landschaft Schichtstufen und Härtlinge entdecken. Unseren persönlichen Abschluss bildete ein Besuch des Schiefersteinbruchs Kurt Kromer in Holzmaden. Dort konnten wir eine Vielzahl an Fossilien, vor allem Ammoniten und Belemniten, finden und sammeln.
Text: Leon Manz
Bilder: Herr Ochse
https://www.bgbuchen.de/aktuelles/aktuelles/natur-kunst-und-geschichte.html#sigProId9629788475